5 Alten Mensa, in der Mensologie, in Zittau und in Görlitz erneuern; den Rohbau der Neuen Mensa starten und Siedepunkt, Bib-Lounge und die Mensa Reichenbach- straße neu gestalten. Im Bereich des studentischen Wohnens war die logisti- sche Bewältigung der An- und Abreisen eine echte He- rausforderung, und wir hatten erhebliche Mietausfälle zu verkraften. Auch die letztmalige Abwicklung der Um- zugsbeihilfe für die Landeshauptstadt Dresden hätten wir uns anders gewünscht. Aber immerhin waren zu- mindest in Dresden die Wohnheime gut ausgelastet. Die Teilsanierung des Wohnheims Borsbergstraße und die Strangsanierungen im Wohnheim Gutzkowstraße konn- ten wir umsetzen; das Kurzzeit-Wohnkonzept wurde auf die Wohnheime an der Budapester Straße erweitert und die Planungen für die Generalsanierung des Wohnheims Gerokstraße sowie für einen Wohnheim-Neubau haben begonnen. Im BAföG-Amt verursachen die verzögerten Studien- abläufe und die Regelstudienzeitverlängerungen er- heblichen Mehraufwand. Andererseits konnten wir das Projekt zur Ermittlung der Anforderungen an eine elek- tronischen Akte zusammen mit anderen Studentenwer- ken, kommunalen Ämtern und weiteren Partnern um- setzen und sehen den Auftrag zu deren Entwicklung nun im Haushaltentwurf des Freistaates abgebildet. Die Beratungsbereiche hatten trotz geänderter Kon- taktformen Hochkonjunktur; die Sozialberatung hat in- nerhalb kürzester Zeit mit Unterstützung aus anderen Bereichen die Bearbeitung der Überbrückungsbeihilfe umgesetzt und bis zum Jahresende 2020 ca. 3.200 An- träge bearbeitet. Die Psychosoziale Beratungsstelle wird unmittelbar mit den psychischen Folgen von digitaler Lehre und sozialer Distanzierung konfrontiert und hat deshalb versucht, so schnell wie möglich die dringend benötigte persönliche Beratung wieder anzubieten. Auch die Arbeit der Kitas war unter den Corona-Bedin- gungen sehr schwierig und geprägt von zum Teil prak- tisch kaum erfüllbaren Hygienevorschriften einerseits und der Pflicht zur Sicherstellung der Betreuung ande- rerseits. Trotz der schwierigen Bedingungen wurde die Kita SpielWerk zum wiederholten Mal als „Haus der klei- nen Forscher” zertifiziert. Unsere kulturellen und internationalen Angebote, die sonst viele Menschen zusammenbringen, konnten vielfach nicht stattfinden, aber es wurden neue virtuelle Formate geschaffen. Viel Kraft und Zeit wurde investiert, um der Vereinsamung unserer Studenten entgegenzu- wirken und auch, um die vorhandene studentische Kul- tur und unsere Studentenklubszene zu erhalten. Natürlich haben auch die internen Bereiche, die mit Per- sonal- und Ressourcenmanagement, Kommunikation und IT, aber auch mit der Überwachung und Steuerung der Abläufe und Kennzahlen befasst sind, ihre Leis- tungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Ohne diese stillen Helden, über die selten jemand spricht, hätte vieles nicht funktioniert. Dabei wurde auch in diesen Bereichen die Umsetzung strategischer Ziele vorangetrieben, z. B. bei den Themen Digitalisierung und Weiterentwicklung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Insgesamt war es ein Jahr der Ausfälle, Stornierungen, Absagen und durchkreuzten Pläne; ein Jahr der Erar- beitung von Maßnahmen und Hygienekonzepten – vor allem aber ein Jahr der kommunikativen Herausforde- rungen. Dazu kamen bei vielen persönliche Belastungen, bei einigen durch Erkrankungen, Quarantänen oder To- desfälle im näheren Umfeld, bei anderen auch durch eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation in der Familie und bei vielen Eltern die Schwierigkeit parallel zu leistender zusätzlicher Betreuungsaufgaben und die Herausforderungen des Homeschoolings. Wir wollen auch nicht vergessen, dass uns der Freistaat Sachsen sehr schnell wirtschaftlich geholfen hat und uns angesichts der Einnahmeverluste bisher mit 2,2 Mio. Euro in der Hochschulgastronomie und mit ca. 0,5 Mio. Euro für den Wohnheimbereich zusätzlich unterstütz- te. Wissenschaftsminister Gemkow hat zu Recht darauf hingewiesen, dass der Freistaat sich seiner Verantwor- tung für die Studentenwerke bewusst ist. Für uns zeigt diese Aussage die gewachsene Wertschätzung unserer Arbeit in der Politik, und wir sind dafür genauso dankbar wie für die erhaltene wirtschaftliche Unterstützung. Aus all diesen Gründen war das Jahr 2020 nicht nur ne- gativ, sondern wir können zufrieden feststellen, dass wir „trotz Corona” und manchmal sogar „wegen Corona” unserem in der Unternehmensphilosophie beschrieben Kurs treu geblieben sind und manches Ziel erreichen konnten. Die nächsten Jahre werden sicher wirtschaft- lich nicht leicht, und sie werden uns an vielen Stellen fordern. Manches wird vielleicht nicht so möglich sein, wie es in der Vergangenheit war oder es wird länger dau- ern, bis es realisiert ist. Aber mit dem guten Teil der Erfahrungen des „Corona- Jahres” kann das Studentenwerk Dresden trotzdem zuversichtlich in die Zukunft sehen, wenn es an sei- ner Vision des ZUSAMMEN. WIRKEN. festhält. Als Ge- schäftsführer danke ich dafür allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Führungskräften und dem Personalrat für die konstruktive Zusammenarbeit im letzten Jahr. Ebenso danke ich allen Partnern in Studentenschaft, Hochschulen, Kommunen, Politik, Wirtschaft und Ge- sellschaft für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche allen Lesern dieses Berichts eine interessante und gewinnbringende Lektüre. Martin Richter